Kloster Bremgarten - Kapuzinerkloster

Klosterkirche: Schiff und Chor

 

Schiff

Im Innern zeigt sich die Kirche ebenso nüchtern wie aussen. Wir erkennen schmucklose, glatte und weisse Wände, die durch nichts gegliedert werden. Der Boden besteht aus unbemalten Steinplatten. Der Raum steht unter einer gebrochenen Holzdecke. Diese ist in einzelne rechteckige Bahnen grauer Farbe gegliedert. Die Decke wurde von den Kapuzinern von Zeit zu Zeit bemalt und mit Bildern geschmückt. Eine Renovation im 20. Jahrhundert brachte sie aber wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Am Ende des Langhauses stehen die zwei Seitenaltäre von 1750 und 1760. Sie präsentieren sich aber als unbemalte Holzkonstruktionen. Ihrem Aussehen nach sind sie mit Gold geschmückt. In Wirklichkeit handelt es sich aber um einen speziell behandelten Stein. Der nördliche Altar zeigt die Muttergottes, der südliche eine Statue des hl. Franz von Assisi. Die beiden Säulen um die Statuen erscheinen wie Arme, die wegen der typisch barocken Bewegung den Betrachter scheinbar umarmen wollen. Gerade an diesen Altären erkennen wir das Wesen der Kapuziner. Am natürlichen Holz und der Umarmungsbewegung zeigen sich die Volksnähe, die Nächstenliebe und auch das Armutsgebot. Wer ein Überbleibsel aus der Entstehungszeit des Klosters sucht, wird an der südlichen Schiffswand fündig. Dort steht eine frühbarocke Kanzel, die im Jahr 1620 hergestellt worden ist. Sie ist aber nicht mehr zugänglich.

 

Chor

Hinter dem Chorbogen, auf dessen Zenit wir sein Baujahr 1620 ablesen können, finden wir den Chor in warmem Licht. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1784. Auch er besteht aus unbemaltem, aber fein bearbeitetem Holz. Das Altargemälde stammt noch aus dem Jahr 1621 und zeigt die Kreuzabnahme Christi. Die Kirche ist nämlich dem Heiligen Kreuz geweiht. Zu beiden Seiten wachen Figuren des Karl Borromäus und Franz von Assisi. Auf beiden Seiten des Hochaltars sind auch die „Chorläden“ (Speich/ Schläpfer), die sich wie mächtige hölzerne Flügel vom Altar zu den Wänden hin ausstrecken. Sie verbergen einen dahinter liegenden zweiten Chor. Dort sassen wegen der strengen Geschlechtertrennung bei den Kapuzinern einst die Ordensfrauen, während die Mönche vorne Messe hielten. Damit sie auch wirklich etwas vom Gottesdienst mitbekamen, wurde ein kleines Fenster unter dem Hochaltargemälde angelegt. Der hintere Chor hat inzwischen seine trennende Funktion abgelegt und verbindet die Geschlechter heute miteinander. Er dient nämlich als Traulokal.

Blick vom Langhaus auf Chor