Kloster St. Klara - Franziskaner-Terziarinnen

Geschichte

 

In Bremgarten existierten im Mittelalter verschiedene Beginengemeinschaften. Diese religiösen Frauen lebten ohne feste Regeln und ohne Ordensgelübde zusammen und übten karitative Tätigkeiten aus. Die Beginenhäuser in Bremgarten schlossen sich 1377 zu einer einzigen Gemeinschaft zusammen und fanden 1390 eine gemeinsame Unterkunft, als Heinrich Landmann von Bremgarten ihnen ein Grundstück mit Haus, Garten und Wirtschaftsgebäude gegenüber der Kirche schenkte. Zu einem vollwertigen Kloster wurde die Gemeinschaft im Jahr 1406, als der Bischof von Konstanz, Marquard von Randegg, die Nonnen dazu brachte die Regel des hl. Franz von Assisi anzunehmen. Die geistliche Aufsicht wurde dem Guardian von Luzern zugeteilt. Die Stadt Bremgarten setzte einen Pfleger ein, der die weltlichen Geschäfte für die Schwestern übernahm.

 

Das Kloster hatte nicht viel Zeit, um sich zu entfalten, denn die Wirren der Reformation brachten ihm 1529 für kurze Zeit den Untergang. Nach dem Zweiten Kappelerkrieg wurde Bremgarten wieder katholisch und man belebte das Kloster wieder. Die wirtschaftliche Grundlage blieb aber immer bescheiden. 1623 begann trotzdem der Bau der heutigen Konventualgebäude und im Jahr 1625 bekamen die Nonnen endlich ihre eigene Kapelle, die der hl. Klara geweiht wurde.

 

Ein nächster Einschnitt in das Klosterleben war der Zweite Villmergerkrieg 1712. Die Nonnen flüchteten nach Luzern, kamen nach dem Friedensschluss aber wieder nach Bremgarten zurück. Im 18. Jh. wurden die Geldsorgen der Schwestern immer erdrückender. Die wichtigste Geldquelle war die vom Kloster geführte Mädchenschule. Die kriselnde Klosterwirtschaft war dem helvetischen Grossen Rat Grund genug, um das Kloster St. Klara am 23. August 1798 aufzuheben. Die 17 heimatlosen Nonnen verteilten sich auf die beiden Klöster Fahr und Hermetschwil.

 

Die Klostergebäude kamen 1806 in den Besitz der Stadt Bremgarten und wurden als Schulhaus genutzt. Ab 1895 diente es als Fabrik und Armenhaus. Heute ist es ein Lokal für die beiden Kirchgemeinden und beherbergt u.a. deren Jugendgruppen. Zudem gibt es im Kloster Wohnungen.