Kloster Hermetschwil -Benediktinerinnenkloster
Innenräume
Im Hauptgebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind nicht alle Räume zugänglich, da es sich um ein geschlossenes, aktives Kloster handelt und die Klausur Besuchern nicht gezeigt wird. Die Wirtschaftsgebäude und der Gartenbereich sind für Besucher ebenfalls nicht zu besichtigen. Sehenswert ist zum Beispiel der Festsaal, wo Empfänge und Anlässe stattfinden. Er wurde von den Nonnen renoviert und überzeugt heute vor allem durch sein Fachwerk und durch die kühle ruhige Atmosphäre, welche die mattbraune Farbe seiner Decke und seines Bodens erzeugt.
Die Gänge des Klosters sind geprägt durch das Fachwerk mit Grisaillebemalungen. Sie wurden erst 1995 während einer Renovation wieder freigelegt und zeigen heute, wie die meisten Klöster in früherer Zeit ausgesehen haben. Die roten Balken sind ein Teil der originalen Struktur dieses Klosters, so verwundert es nicht, dass auch der Innenhof des Kreuzgangs beherrscht wird vom Fachwerk der beiden Obergeschosse. Der Kreuzgang selber gehört zur Klausur und ist nicht zugänglich. Der Innenhof kann aber durch die Fenster der Obergeschosse betrachtet werden. Kreuzgänge und -gärten sind immer etwas Spezielles und Schönes, doch der Anblick eines noch rege genutzten und gepflegten Innenhofs ist einfach einmalig.
Ein weiterer sehenswerter Raum ist das Zimmer des Abtes von Muri-Gries, das er während seiner Visitationen bewohnt. Die barocke Einrichtung zeigt viele interessante Stücke aus dieser Zeit, so kann man auch hier einen originalen Kachelofen mit einem Ofensessel daneben finden, wie man ihn heute meist aus Filmen kennt. Andere Raritäten dieses Raumes sind ein Tresor mit der alten noch sehr komplizierten Verschlusstechnik, bei der drei Verschlüsse durch dasselbe Schloss betätigt werden, und ein Wasserspender in Form eines Fisches, wie man ihn nur in den wenigsten Museen noch findet. Im Nebenraum findet man an der Wand ein Gemälde des hl. Bruder Klaus aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts, das wohl zu den ältesten seiner Art gehört. Der sorgfältige Umgang mit der Ölfarbe und die feine Ausgestaltung lassen sogar die Naht verschwinden, an der die Leinwandstücke zusammengenäht sind.
In den Gängen des Klosters gibt es noch weitere sehenswerte Objekte. Man findet zum Beispiel Reliquienkästchen, alte Stiche und Gemälde an den Wänden und ausgestellte Heiligenstatuen. Ein weiterer Grund also, sich einmal die Zeit zu nehmen, dieses Kloster zu besuchen.
Blick vom Obergeschoss in den Innenhof
Zimmer des Abtes
Portrait des Bruder Klaus im Abtszimmer